Freitag, 29. Juni 2018

Warum heute so viele LKW-Fahrer fehlen

Kam über das Jobangebot eines Bekannten auf dieses Thema


 Ein Freund von uns sucht nen Lasterfahrer mit Führerschein Klasse 2 oder wie sich das heute nennt, ich kenn mich da aktuell nicht so mit aus.

Ich könnte es zwar nicht, Jürgen auch nicht, aber rein theoretisch dürften wir anders als junge Leute mit frischen Führerscheinen noch recht große Transporter fahren.

Mein Ex durfte das früher auch, der konnte das aber auch.
 Ich war mal schauen bei ebay ... es suchte so gut wie niemand nach so einem Job, dafür wurden unzählige LKW-Fahrer von allen möglichen Firmen dort auf der Ecke gesucht. Also keine leichte Aufgabe, so einen neuen Mitarbeiter zu finden.

Nun war ich mal googeln, ob wir in Deutschland eigentlich überhaupt zu wenig Lasterfahrer haben. Ja haben wir. Viel zu wenig.
 Der Grund ist aber folgender:

Früher sind Lasterfahrer irre ausgenutzt worden und hatten irgendwann halt keinen Bock mehr auf so einen Job.

Mein Ex war z. B. eine kurze Weile auf dem Fischmarkt .. bis er sich total übermüdet fast tot gefahren hätte .. hatte mir erzählt, er hatte immer son Klopfen gehört, war wach geworden und war dabei, die Seitenpfähle auf dem Grünstreifen abzumähen. Ich hab gesagt, kündige fristlos ...sofort .. bevor Du diesen Job nicht überlebst, ich packe es schon mit meinem Job, die Zeit, wo es dann kein Geld gibt, zu überbrücken. Weil so geht es nicht mehr weiter. Damit ich ihn überhaupt gelegentlich sah, bin ich manchmal nach Feierabend auf ne zweite Tour mitgefahren. Die Kinder kriegten ihren Vater kaum noch zu Gesicht und am Wochenende lag er voll fertig auf dem Sofa, um sich von diesem Stress zu erholen.
Die Fotos hier stammen von einer Phase, wo er übers Jobcenter damals als Praktikum im gleichen Betrieb, wo er auch Taxi fuhr (da verdient man auch nicht das Schwarze unterm Nagel bei), Autotransporte gefahren ist. Auch nicht nur er alleine, sondern es waren mehrere. Das hieß ... viele Ausgaben, weil essen an der Tanke auf ner Autobahnraststätte und so weiter ... ständig unterwegs.

Ich bin auch da manchmal mit wie hier auf den Bildern mal nach Bayern runter, damit ich meinen Ex überhaupt mal um mich hatte, der ja nie zu Hause war.

Bezahlung wie gesagt null .. weil ging nur übers Jobcenter als Praktikum.

Den Führerschein Klasse 2 hat das Jobcenter nicht bezahlt, ohne den gab es keinen Job dieser Art in der Firma .. nicht für meinen Ex und auch nicht für einen von den anderen, die sich da genauso wie er umsonst monatelang haben ausnutzen lassen.

Was es für uns noch gab, war als Nachschlag ne saftige Geldstrafe fürs Erwischen mit 2. Tachscheibe .. weil der Druck, nun fahr... fahr... fahr ... bis zum Umfallen, egal was erlaubt ist oder verboten, war ständig da.

Ich hab das miterlebt, bin ja manchmal mitgefahren, wie da von Seiten der Firman Druck gemacht wurde.

Die Firma hat nichtmal diese Geldstrafe übernommen, die durften wir dann brav alleine abstottern, obwohl das alles, aber nicht die Schuld von meinem Ex war, dass sie ihn da erwischt haben, denn sein Chef lag ihm ja ständig in den Ohren, dass er auch mit ner 2. Tachoscheibe weiter musste, obwohl klar war, das ist eben nunmal verboten.

Ich glaube nicht, dass diese Erlebnisse Einzelfälle sind.

Das ist normal auf unseren Straßen.

Es wundert mich also nicht, dass diesen Beruf keiner mehr lernen will.

Ich liege damit auch richtig. Hab mal gegoogelt und entsprechende Texte dazu gefunden. Die verlinke ich hier dann mal.

Und ich glaube, das ist nicht der einzige Job, wo Leute gesucht werden und zu wenig da sind, wo es eben einen Mangel gibt, weil diese Jobs eben aufgrund von zu wenig Geld für viel zu viel Stress nicht das Gelbe vom Ei sind.

Nun siehe Links:



LG
Renate

Donnerstag, 28. Juni 2018

Teure Mieten, aber etwas kaufen für die meisten Menschen heute unmöglich

Ein Text über die beinahe Unmöglichkeit, heute als Normalmensch Wohneigentum zu kaufen

Es ist schade, gestern, als ich diesen Artikel fand, war der noch zu 100 % auch ohne Abo des Handelsblatts lesbar, jetzt leider nicht mehr.

Der Kontext dieses Textes besteht darin, dass trotz sehr niedriger Zinsen heute immer weniger junge Leute in der Lage sind, sich statt zu mieten etwas eigenes zum Wohnen wie ein Haus mit Garten zu kaufen, weil sie so hohe Summen an Eigenkapital und sonstigen Gebühren, die mit dem Kauf zusammenhängen, aufbringen müssen, dass das durchaus 6-stellige Summen werden können, die bar beziehungsweise auf dem Bankkonto angespart da sein müssen.

Die Preise für Haus und Garten oder selbst Eigentumswohnungen in einer schönen Lage, wo es Kinder auch gut haben und wo sie spielen können, werden immer höher und sind für die meisten Menschen nicht aufzubringen.

Wohnen bleibt also teuer trotz niedriger Zinssätze, egal wie.

Die Banken neigen dazu, nein zu sagen und die meisten Menschen, die für ihre Familie einen schönen Wohnraum erwerben möchten, bleiben auf der Strecke und müssen in den sauren Apfel beißen und mieten, obwohl mieten eben auch immer teurer wird.

Dienstag, 26. Juni 2018

Neue Mietobergrenzen im Kreis Plön seit dem 1.4.18 schon

Gerade entdeckt ... uns hat das Jobcenter bisher nichts von alleine nachgezahlt


Hei an alle Leute aus unserem Bekanntenkreis, die im Kreis Plön zu Hause sind und möglicherweise wie wir auch zur Miete vom Regelsatz zubuttern, weil die Wohnung über der Mietobergrenze liegt.

Oder auch die, die in unserem Kreisgebiet noch nach einer bezahlbaren Bleibe suchen.

Also schon seit dem 1.4.18 haben wir im Kreis Plön neue Mietobergrenzen bei der Bruttokaltmiete.

Bei uns waren das alt bisher 417,60 Euro, sind jetzt neu aber 440,00 Euro, die wir an Bruttokaltmiete ausgeben dürfen plus Heizkosten dazu.

Also Differenz 22,40 Euro im Monat.

Beim letzten Mal haben sie irgendwann 2016 freiwillig was nachgezahlt.

Also jetzt 2018 bisher aber nicht. Mag sein, es kommt noch, aber sie lassen sich reichlich Zeit damit, finde ich.

Falls das bei Euch auch so ist, hier mal die Info dazu:





LG
Renate

Sonntag, 24. Juni 2018

Schonmal an den Weg gewöhnen kann nicht schaden

Gassi von uns zu Aldi in der Innenstadt

 Vorgestern auf dem Weg von uns zu Aldi .. hier aber schon unten an der Mühlenau am Mühlenaupark angekommen.

Die Strecke bis dahin habe ich an dem Tag nicht aufgenommen.

 Ich hatte morgens vergessen, die Zitrone für den Tee zu kaufen. Boomer brauchte sowieso seinen langen Abendauslauf, also sind wir den Tag dann mal runter zu Aldi, wo wir sicher dann bald eine Weile sowieso oft zum Einkaufen zu Fuß hinlaufen werden, wenn die Phase angebrochen ist, wo unser jetziges Auto weg und noch kein neues wieder da ist.

Lidl ist zum Einkaufen von uns aus etwas weit.

Da ist zwar das Grab von Mama in der Nähe und wir werden sicher auch ohne Auto häufiger mal dorthin laufen, aber dann nicht auch noch mit einer schweren Einkaufskarre von dort wieder nach Hause.

Die ist von Aldi aus dann auch schon schwer genug. Andere Einkaufsalternativen sind dann auch Netto und Edeka.

 Es war vorgestern genauso ungemütlich und kühl wie heute. Sieht man auch daran, dass ich einen Pullover anhabe, obwohl ja Sommer ist.

 Ich hoffe, heute Abend bleibt es wie angesagt trocken. Es sollte ja nur bis gegen Mittag noch regnen, dann trocken sein.

Heute Abend ist ja das Kieler-Woche-Feuerwerk und es wäre schade, sich das nicht anschauen zu können. Bei zu viel Regen würde das sonst nämlich buchstäblich ins Wasser fallen.

 Die Füße-Tour zu Aldi von uns und zurück ist eigentlich recht schön, weil man fast überall nicht durch dicken Stadtverkehr, sondern durch die Natur laufen kann.



 An der Seite blühten dort zur Zeit zwei unterschiedliche Arten von Winden, die ganz weißen Zaunwinden und auch die zartrosa Ackerwinden, die auch viel kleiner als die weißen Zaunwinden sind.



 Fast da.



 Und da wartete ich mit Boomer draußen, während Jürgen schnell in den Laden rein war, um Zitrone einzukaufen, denn mehr brauchten wir an dem Abend ja nicht.



 Und wieder auf dem Rückweg.

 Ein Entenpaar beim Gründeln.



Die Hortensien fangen jetzt in den Gärten auch schon an, die ersten Blüten zu kriegen.

LG
Renate

Freitag, 22. Juni 2018

Ein Fundstück über die alten Ideen von Ludwig Erhard

Die Regierung denkt darüber nach, seine Ideen teils wieder aufzugreifen

Das habe ich vor ein paar Tagen gefunden und will es mal genau durchlesen, ob das interessant sein könnte.

Ich habe Ludwig Erhard als superguten Finanzpolitiker in Erinnerung.

Also Ludwig Erhard hat nach dem Leitbild "Wohlstand für alle" gehandelt und damit eine Politik begründet, die er soziale Marktwirtschaft nannte.

Das mit dem Wettbewerb, was dazu gehört, funktioniert aber momentan nicht mehr wirklich.

Große Probleme machen uns da auch momentan China und die USA.

Eigentlich hatten die Alliierten für Deutschland nach dem Krieg eine planwirtschaftliche Übergangsphase vorgesehen.

Ludwig Erhard war das egal .. er sagte wörtlich: " Ich habe es nicht geändert, ich habe es abgeschafft."

Zur sozialen Marktwirtschaft gehören kein Protektionismus, Freihandel und eine Mindestsicherung.

Mindestlohn oder eine Mietpreisbremse würden nicht zur sozialen Marktwirtschaft passen.

Was heute neu ist, sind globale Herausforderungen, steht da.

Also was sie da als nächstes schreiben, halte ich aber für ein Gerücht.

Angeblich wäre es gelungen, immer noch die Verteilung der Einkommen halbwegs stabil zu halten, die Verlierer von einem Strukturwandel materiell abzusichern oder Altersarmut weitgehend zu vermeiden.

Ha ha ha .. dass ich nicht lache.

Aha .. das sage nicht nur ich, das sagt auch ein Marcel Fratscher.

Der sagt heute funktioniert weder die Marktwirtschaft noch der Sozialstaat.

Die Idee von Erhard, dass ein Mann mit seiner Arbeit in der Lage sein muss, sich selbst und seine Familie zu versorgen, ist längst nicht mehr der Fall bei uns.

Er meint nun, dass Umverteilung von Steuern oder Transfers aber auch nicht helfen werden.

Vielmehr müsste man auf eine anständige Ausbildung setzen, damit die Menschen in der Zeit der Digitalisierung auch konkurrenzfähig sind.

Soziale Sicherung müsste so aussehen, dass Eigeninitiative erhalten bleibt.

Wichtig wäre seiner Ansicht nach, Krankheit und Alter gut abzusichern und eine gute Ausbildung für alle kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Er hält fest, dass es nicht geglückt ist, das Auseinanderdriften von hohen und niedrigen Einkommen zu verhindern.

Tja .. was will mir dieser Text sagen .. nichts Neues.

Das weiß jeder. Selbst die meisten ungebildeten Menschen wissen das.

Und ich erkenne kein Konzept, wie die Regierung denn, wie am Anfang gesagt, in dieser Generation die soziale Marktwirtschaft wieder neu erkämpfen möchte ... da steht, man müsste das in jeder Generation immer wieder tun.

Also denn .. lasst Euch was einfallen.


LG
Renate

Schönes Urteil für Schulkinder, für die ein Umzug zumutbar sein muss

Was das Schleswig-Holsteinische Landessozialgericht da entschieden hat


Familien mit Kinder müssen nicht um jeden Preis und unter allen Umständen umziehen, wenn damit den Kindern geschadet wird.

Die höheren Mietkosten müssen, wenn ein Umzug für die Familie mit Kindern unzumutbar ist, vom Jobcenter weiter getragen werden.

Mehr darüber siehe Sozialberatung Kiel:

Hier der Link:


LG
Renate

Donnerstag, 21. Juni 2018

Zum Vogel- und Insektensterben in Deutschland

Nachschlag - auch hier sollte sich in der Landwirtschaft was ändern


Auch wenn das Vogel- und Insektensterben nicht nur von einer Landwirtschaft ausgelöst wird, die nur noch auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist und keine Rücksicht mehr auf Natur und auch die Tiere (siehe Artikel vor diesem bezüglich Nitrat und Massentierhaltung, wo diese Tierquälerei nicht nur schlimm für die Tiere, sondern auch die Umwelt ist) nimmt, die Bundesregierung arbeitet gerade daran, die Gründe zu überprüfen und auch da ist unsere Art der Landwirtschaft nicht unschuldig dran.


Zitat daraus:
...
Ein weiterer Hauptgrund des Vogel- und Insektensterbens wird von Naturschützern gerne übersehen.
Unsere Landwirtschaft konkurriert auf einem globalisierten Agrarmarkt im Rahmen des Freihandels mit Ländern wie Kanada. Eine immer noch erfreulich kleinräumige Landwirtschaft z.B. in Südbaden, verkauft auf dem gleichen Markt wie die giftdominierte großindustrielle Landwirtschaft in den USA. Wenn nur noch der Preis und die Ideologie des „freien Marktes“ zählt, dann haben Insekten, Vögel, Hecken aber auch die Mehrzahl der Landwirte selber keine Chancen. Die Naturschutzbewegung ist nicht der Feind der Landwirtschaft, sondern der potentiell Verbündete einer naturnäheren, giftärmeren, nachhaltigen und somit auch moderneren und zukunftsorientierten Landwirtschaft.
...

Und noch eins:
...

Die Forderung nach einer industrieunabhängigen Erforschung der Ursachen des Vogelsterbens, erscheint angesichts der Macht von Bayer, Monsanto und Syngenta und Co. beinahe unrealistisch, muss aber angegangen werden und darf nicht zu einer Verzögerung bei der Bekämpfung des Vogelsterbens führen.

Vogelsterben, Insektensterben, Artensterben...
Unsere globale und bundesweite Raubbauwirtschaft und der unerfüllbare und zerstörerische Traum vom unbegrenzten Wachstum führen zu immer massiveren Schäden, nicht nur in der Vogelwelt. Hier muss der BUND und die Umweltbewegung ansetzen.
...
 Noch mehr Links zum Thema:





LG
Renate
 

Nitrat im Wasser: Sogar die EU maßregelt nun Deutschland

Gut so ... wenn man sich unsere Seen anschaut mit den vielen Blaualgen


 Ich habe mal ein paar Artikel dazu rausgesucht.

Wie der Postsee am 9.6.17 .. also es war noch nichtmal Sommer, noch Frühling und ist es ja immer noch ... schon aussah, also komplett überdüngt und schon wieder voller Algen, auf den Fotos, die ich mal dazustelle.
Dass die Massentierhaltung in Deutschland überwiegend dazu beiträgt, dass es so ist, finde ich auch interessant. Nicht nur die armen Tiere können einem leid tun, es schadet eben auch der Umwelt allgemein. Gut so, dass Deutschland endlich mal einen auf den Deckel kriegt und was ändern muss.


 Erst gestern oder vorgestern hörte ich was vom Insekten- und Vogelsterben, womit sich unser Staat auch grad auseinandersetzen muss. Da ist es wieder nicht das übermäßige Düngen, sondern der übertriebene Pestizideinsatz unserer Bauern, der dazu führt.

Schön, dass unsere Landwirtschaftschaft endlich mal was auf die Mütze kriegt, denn so geht es wirklich nicht mehr weiter.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-11/nitrat-grundwasser-deutschland-klage-eu

https://www.merkur.de/welt/eu-bericht-grundwasser-mit-nitrat-belastet-zr-9854659.html

https://ec.europa.eu/germany/news/nitratbelastung-gew%C3%A4ssern-eu-kommission-verklagt-deutschland_de

Massentierhaltung ist übrigens einer der Gründe, wie es zu immer mehr Nitratbelastung in den deutschen Gewässern kommt. Könnt Ihr hier nachlesen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/nitrat-eugh-klage-100.html

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/nitrat-im-grundwasser-darueber-entscheidet-der-europaeische-gerichtshof-a-1213593.html

LG
Renate

Sonntag, 17. Juni 2018

Wähler und Nichtwähler in Göttinger Stadtvierteln

Eine etwas ältere Studie aus 2016 vom Göttinger Institut für Demokratieforschung aus Westdeutschland


Damit auch mal was hier geschrieben wird, was die die inzwischen wirtschaftlich abgehängten Menschen denken, die nicht in den neuen, sondern den alten Bundesländern zu Hause sind.


 Also diese Studie wurde in verschiedenen Göttiger Stadtvierteln, als in Westdeutschland, gemacht.

Es ging darum, dass es immer mehr Wahlverweigerer gibt und man inzwischen auch weiß, es handelt sich dabei überwiegend um Menschen, die sich gesellschaftlich ausgrenzt fühlen, in sehr prekären Verhältnissen leben müssen, keine Hoffnung mehr auf eine Zukunft haben und so weiter.

Menschen, denen es nicht so schlecht geht, die gehen eher zur Wahl.

Also wurde untersucht, warum das so ist.

Diese Studie wurde im Jahr 2015 durchgeführt.

Es wurde zunächst statistisch festgestellt, dass in Ecken mit vielen Migranten, hohen Transferleistungen, unterdurchschnittlichem Einkommen, niedrigem Bildungsstand und einem schlechten Wohnumfeld die Menschen eben seltener zur Wahl gehen als anderswo.

Aber welche wählen eben dort doch. Man wollte wissen, warum es manche tun und andere nicht.

Das Negativimage des Stadtteils an sich wurde schonmal als nicht gut artikuliert.

Einerseits sagten viele Menschen, die Schicksalsgemeinschaft wäre schön, weil die Menschen in solchen Gegenden sich auch gegenseitig helfen würden .. aber es gäbe auch Negatives wie Drogenhandel, Vandalismus und eben doch kein wirklicher Zusammenhalt.

Exkurs: Jürgen und ich wohnen auch in so einer Gegend und können das alles zu 100 % bestätigen. Auch hier wählen viele Leute gar nicht erst mehr und sagen, das sei ja sowieso egal .. auch hier gibt es einerseits Hilfsbereitschaft untereinander, aber auch viele Menschen, die voll abgestürzt und deshalb auch entsprechend schwierig sind . .auch hier gibt es Drogen- und Alkoholprobleme, Randale, viele Leute, denen man besser aus dem Weg geht .. und die Polizei nimmt keinen von uns auch nur ansatzweise ernst ... die kommen erst, wenn es hier Tote gegeben hat, sonst nicht.

Festgestellt wurde, das die Menschen in diesen Ecken alle zu denen gehören, die eben das sind, was man abgestürzt nennt. Die nicht mehr wählen gehen, fühlen sich aber persönlich bedroht und sagen, "die da oben machen sowieso was sie wollen". Die noch wählen gehen, sehen das anders. Die fühlen sich auch nicht gut, aber nicht regelrecht bedroht und glauben noch daran, das sie selbst auch die Möglichkeit haben, durch die Wahlen selbst was zu ändern, was ihre Lage verbessern könnte.

Menschen die wählen, haben noch Selbstbewusstsein, sind handlungssicher .. Nichtwähler nicht mehr, die fühlen sich nur noch ungerecht behandelt.

Es wurde empfohlen, Nichtwähler gerade in die Lokalpolitik besser einzubeziehen, damit die merken, dass es den Politikern um die Menschen geht .. nicht nur um sich selbst.

Der typische Nichtwähler sieht den Politiker als eine Person, der es nicht um das Volk geht, sondern nur um den eigenen Vorteil.

Auch wenn die Menschen, die in diesen Vierteln noch zur Wahl gehen, eine positivere Meinung über die Politik haben, auch die hatten keine so wirklich positive Meinung von der Politik an sich.

Selbst politisch engagieren wollten sich die Menschen mehr oder weniger alle nicht mehr .. alleine schon deshalb, weil Menschen, die aktiv Politik machen, in derartigen Vierteln meistens von allen anderen persönlich abgelehnt werden .. weil eben die Politik an sich als etwas Negatives abgelehnt wird.
....

Das kommt mir alles verdammt bekannt vor.

Jürgen und ich gehen noch wählen. Wir haben früher beide längere Zeit die Linken gewählt, Jürgen hat sogar mal eine Weile darüber nachgedacht, aus reinem Protest bei der letzten Landtagswahl die AfD zu wählen .. "um denen da oben mal nen Denkzettel zu verpassen, denn den hätten die verdient" .. ich nicht, weil mir die AfD wirklich dazu zu gefährlich ist, als sie zum Spaß und um die anderen Parteien zu erschrecken, tatsächlich zu wählen.

Jürgen hat das dann auch nicht getan .. nur mal kurz angedacht gehabt.

Zuletzt haben wir beide grün gewählt .. sowohl beim Landtag als auch der Bundestagswahl und auch der letzten Kommunalwahl.

Wir versprechen uns davon nicht sehr viel .. aber da die Grünen auch soziale Ansätze haben und eher mal bereit sind, sich auch mit kleinen Erfolgen zufriedenzugeben, was die Linken nicht tun würden, die immer nur alles oder nichts wollen und alles schaffen die nie !!!!, fiel die Wahl deshalb bei uns beiden zuletzt eben jetzt mal auf die Grünen.

Damit würde ich uns durchaus als typische Wessis, die zu den sogenannten Abgestürzten gehören, als die Gruppe bezeichnen, die zwar noch wählen, aber ohne nun großartig viel Hoffnung zu haben, dass sich wirklich viel für uns verändern könnte.

Aber wir haben noch Hoffnung.

Wir kennen auch genug Menschen, die haben keine mehr und saufen sich ins Grab oder vertilgen so viele Drogen, dass es da noch schneller gehen wird als mit nur Alkohol.

Und Leute, die meinen, wenn man die Ausländer alle rausschmeißen würde, dann ginge es ihnen besser, ja die wohnen auch hier bei uns im Westen in diesen Sozialvierteln .. aber das sind Gott sei Dank eher wenige, die meisten sind nicht ausländerfeindlich und tun auch den Ausländern, die hier ja zu Hauf mit uns zusammen leben und das gleiche Schicksal teilen, auch nichts.

LG
Renate

Das Göttinger Institut für Demokratieforschung

Was für Studien gibt es von dort denn eigentlich sonst noch?

Ich war ja mal wieder die Oberböse .. weil ich die Studie von diesem Institut für Demokratieforschung in Göttingen über die rechtsradikalen Tendenzen in Ostdeutschland und speziell die Orte Freitag und Heidenau sogar eine Ecke in Erfurt ausgebuddelt habe.

Wenn man sowas liest, stehen einem wirklich die Haare zu Berge, und diese Studie hat es nunmal unlängst gegeben.

Ich will Euch aber mal zeigen, dass dieses Institut, das viel für unseren Staat arbeitet, nun nicht grundsätzlich darauf aus ist, die Ossis in Grund und Boden zu verdammen.

Die beschäftigen sich mit Politik ganz allgemein.

Unten erstmal der Link zu denen .. da gibt es auch einen Blog, wo laufend was Neues drin erscheint.

Und damit Ihr seht, ich mach nicht nur die Ossis nieder ... ich war nur entsetzt, als mir neulich welche erzählten, also Hitler wäre ja schlimm gewesen, aber doch nicht die DDR ????? ... und das nun krass meinen Widerspruchsgeist geweckt hat.

Ich weiß, dass Hitler schlimm war, aber die DDR war das auch.

Ich habe jetzt in diesem Institut aber auch was gefunden, was die direkt an ihrem eigenen Wohnort gemacht haben .. nämlich was über Wähler nicht Nichtwähler in Göttingen und deren Gründe, über unseren Staat zu fluchen.

Ich will ja nicht ungerecht sein... es geht in der nächsten Studie, die ich vorstellen werde, also um typische Wessis.

http://www.demokratie-goettingen.de/

LG
Renate
 

Die neue Brückenteilzeit

- Wem bitteschön bringt die denn nun überhaupt was? -

Generell finde ich schon jetzt, dass das aktuelle Gesetz mit dieser Brückenteilzeit sicher kaum wirklich praktikabel erscheint .. in jeder Hinsicht.

Vielleicht mag es sich realisieren lassen, wenn man von der Elternzeit in Teilzeit geht.

Im Notfall zu Hause bringt das schon jetzt nichts.

Ich erinnere mich gut, was ich als Teenager für Probleme hatte, als ich von heute auf morgen für meine demente Oma da sein musste, weil meine Mutter ins Krankenhaus kam und Oma sonst alleine zu Hause gewesen wäre .. das war nicht lange vor Omas Tod damals und musste sein. Und ich war hochschwanger mit meiner Großen damals, noch Azubi, aber noch nicht fertig.

Der Betrieb drohte mich zu entlassen. Ich habe gesagt, dann müssen sie das machen, aber auch die Gewerkschaft eingeschaltet.

Wenn man plötzlich zu Hause gebraucht wird, dann kann das normalerweise keiner eben mal so drei Monate im voraus planen, es sei denn, man kriegt ein Kind oder die Elternzeit läuft aus, dann sicher ja.

Und ich glaube auch nicht, dass diese Möglichkeit, dass dann nur manche Leute später von Teilzeit wieder in Vollzeit wechseln können, viel bringt. Das gilt sowieso nur für große Firmen und ganz bedingt .. das werden nicht viele Menschen in der Realität nutzen können.

Aber die Betriebe bringt es genauso wie im Link unten beschrieben, möglicherweise dennoch in böse Planungsschwierigkeiten.

Gesetze sind ja was Schönes .. aber oft haben die mit der Realität leider nicht viel zu tun, in der nunmal sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber leben und danach handeln müssen.
 

Freitag, 15. Juni 2018

Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern

Was sagen andere oder Studien darüber?

Dass es in den neuen Bundesländern viel mehr Rechtsextremisten gibt als in den alten Bundesländern, ist eine Tatsache, die sich nicht verleugnen lässt.

Aber warum ist das so?

Liegt das an der Erziehung in der Ex-DDR? Liegt es an der Abschirmung nach außen und dem Ablehnen von allem, was anders ist als das eigene Volk früher in der Ex-DDR? Liegt es daran, dass die wirtschaftliche Situtaion in den neuen Bundesländern auch heute viele Jahre nach der Wende noch immer schlechter ist als in den alten Bundesländern? 

Oder liegt es vielleicht daran, dass die Menschen sich zu Zeiten der Wende einfach eine vollkommen falsche Vorstellung vom goldenen Westen gemacht haben und nun erstens enttäuscht sind, dass das nicht so gekommen ist ohne die realen Gründe dafür zu hinterfragen und außerdem auf alle Menschen neidisch reagieren, die vom wenigen Geld, das der Staat für die Armen ausgibt, auch noch was abhaben wollen, weil sie sich sagen .. also uns bitte das meiste?

Die Studie unten hat sich viele Gedanken darüber gemacht und alles mögliche erforscht.

Auch in den anderen Texten machen sich die Autoren Gedanken über die Gründe des Rechtsextremismus in der EX-DDR oder aber beziehen sich auch auf diese Studie.

Ich werde mal nur die Studie ein wenig auseinanderpflücken. Alles andere habe ich auch gelesen. Wer mag, darf es bitte dann selbst lesen. Die Links habe ich hier alle dran gehängt.
http://www.demokratie-goettingen.de/content/uploads/2017/07/studie-rechtsextremismus-in-ostdeutschland-kurzfassung_offiziell.pdf

Die Studie oben wurde vom Göttinger Institut für Demografieforschung durchgeführt.

Sie wurde in Auftrag gegeben, weil die Gewaltbereitschaft gegenüber Ausländern und die Fremdenfeinlichkeit sowie der zunehmende Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern für Deutschland als Gefahr betrachtet wird.

Es gibt in Ostdeutschland bestimmte Regionen, die extrem rechtsextremistische Tendenzen aufweisen, es gibt aber Regionen, wo das anders ist. Das kam schon einmal bei dieser Studie als Ergebnis heraus.

Schuld wird auch der autoritäten DDR-Erhiehung gegeben, aber auch sogenannten Deprivationserfahrungen (zu wenig Zuwendung durch die berufstätigen Mütter in der Kinderkrippe, zu wenig Außenreize durch ein nach außen abgeschirmtes Land, mangelhafte politische Bildung in der Schule, aber auch das Gefühl der finanziellen Benachteiligung nach der Wende) der Menschen dort.

Es wird betont, dass auch in den besonders schlimmen Ecken Ostdeutschlands immer einige Menschen gibt, die gegen die rechtsradikalen Ansätze ankämpfen, weil denen dieses Verhalten auch nicht gefällt.

Für die Untersuchung ausgesucht wurden die Städte Freital und Heidenau in der Nähe von Dresden, weil die Zustände da besonders krass sind sowie in Erfurt der Stadtteil Herrenberg.

Aber auch in Bautzen und Clausnitz gibt es Regionen, wo es einen besonders hohne Anteil an Rechtsextremisten gibt.

Zu den Methoden dieser Studie gehörten unter anderem sehr viele Interviews mit den entsprechenden Akteuren.

Es wird festgehalten, dass wohl in den besonders schlimmen Regionen die frühere Politik der Ex-DDR kaum verarbeitet, teils auch komplett verdrängt worden ist und es den Menschen helfen würde zu begreifen, was eigentlich früher passiert ist.

Die Menschen dort fallen durch besonders rigide (also starre und wenig flexible) Denkmuster auf, sehnen sich nach Ordnung und Identität und lehnen daher alles Fremde ab, das nicht in ihr Schema passt.

Sehr wichtig ist, dass in den besonders rechten Ecken der Ex-DDR die Erinnerung an die schlimme Vergangenheit aufgewertet wird .. es wird nicht mehr wahrgenommen, was für Verbrechen die Ex-DDR begangen ist, sondern alles wird verklärt und schön wahrgenommen, was in Wirklichkeit anders war.

Ganz wichtig ist auch, dass die Erfahrungen in diesen Gebieten mit der Vergangenheit als bereits Einheitsdeutsche auf die Enttäuschungen reduziert werden, die die Menschen erfahren haben, als es nach der Wende für sie nicht die erhofften materiellen Möglichkeiten gab, die eigene wirtschaftliche Situation aufzubessern, sondern sie erkennen mussten, der goldene Westen bietet ihnen keine weiteren wirtschaftlichen Vorteile, sondern sogar Nachteile, womit sie nicht gerechnet hatten. Die Realität, warum es zur Wende kam, wird dabei komplett ausgeblendet . Die Enttäuschung steht im Vordergrund und nur sie wird realisiert. 

Generell passt diese rigide Denkweise auf ganz Sachsen, aber es gibt auch Unterschiede.

Erfurt als Stadt reagiert anders auf die Rechtsextremen als die ländlichen Ecken um Freital und Heidenau.

Gegenwehr gibt es in Erfurt mehr und auch innerhalb Sachsens eine Menge linke Gruppierungen, die sich zur Wehr setzen.

Anders in Freital und Heidenau, wo nicht nur die Fremden, sondern auch die "linken Krawallmacher" übelst bekämpft werden.

Wichtige Ergebnisse:

Die Rechten in der Ex-DDR verfügen über eine extrem schlechte politische Bildung.

Sie fühlen sich gebrandmarkt, als Ostdeutsche vom Westen benachteiligt.

Sie empfinden auch die Westdeutschen als überheblich.

Weil die Menschen in Sachsen merken, dass sie wegen ihres überzogenen Rechtsextremismus nun auch angefeindet werden, verstärkt das noch den Wunsch nach der eigenen Identität der Sachsen, die sich so zunehmend in sich selbst zurückziehen, nur noch ihre eigene Mentalität als die einzig richtige betrachten und alles, was auch nur ein wenig anders ist, rigoros ablehnen. Das gilt für Ausländer sehr krass, aber selbst für Deutsche, die nicht zu ihnen gehören.

Muslime werden besonders argwöhnisch beäugt und die Männer mit diesem Glauben als Gefahr wahrgenommen.

Sehr stark ausgeprägt ist auch die Mißgunst der Sachsen auf das Geld, was die Ausländer von unserem Staat bekommen und von dem sie denken, es stünde vielmehr ihnen selbst zu, weil sie sich in unserem Staat benachteiligt fühlen.

Ein Faktum, der wichtig ist, ist auch, dass im Westen viele Menschen Erfahrungen mit Ausländern machen und dabei feststellen, dass diese Menschen in unserem Land keine Vorteile vor den Deutschen haben. Da es in den untersuchten Gebieten so gut wie keine Ausländer gibt und deshalb auch keine Möglichkeit zu erkennen, dass die ja gar keine Vorteile genießen, wird einfach unterstellt, sie hätten welche.

Eine große Rolle spielt schon die Abschottungspolitik der Ex-DDR, die besonders in Sachsen eine Hochburg hatte und noch heute Auswirkungen auf die Denkweise der Menschen dort hat.

Der Demokratisierungsprozess nach der Wende erfährt besonders in Sachsen keine Wertschätzung, sondern wird abgelehnt.

Besonders in Sachen war der Staat zu Zeiten der Ex-DDR überall präsent. In Kindergärten, der Schule, in der Freizeit, bei der Arbeit und überall.

Die Politik aus der weit entfernten und so vollkommen anderen Bundesrepublik beziehungsweise dann Gesamtdeutschland wurde nicht angenommen, extrem abgelehnt und gar nicht wirklich verarbeitet.

Die Parteienvielfalt war für die Sachsen nicht nachzuvollhiehen. Sie verstehen es zum Teil bis heute nicht, was Demokratie eigentlich ist.

Bis heute ist im gesamten Osten, aber in Sachsen verschärft, eine Abwehr gegenüber der freien Politik der neuen Bundesländer vorhanden, die in allen öffentlichen Einrichtungen auch bis heute existiert, sei es in den Rathäusern, Kitas, Kindergärten, Schulen.

Im Westen gab es seit spätestens den 60iger Jahren ein allmähliches Umdenken, der auch ein langwiriger Prozess gewesen ist, aber schon lange in den Köpfer typisch Westdeutscher angekommen ist.

Im Osten ist das bis heute noch lange nicht der Fall, so hat diese Studie herausgefunden.

Die Menschen haben nicht verstanden, was Demokratie ist. Dass es viele Parteien gibt, die man wahlweise bei jeder einzelnen Wahl aussuchen kann .. dass der Staat nicht kontinuierlich für seine Bürger sorgt .. sondern sie selbst duch jede Wahl immer wieder entscheiden, was sich ändern sollte oder nicht, sie begreifen es nicht wirklich.

Sie haben aber auch nicht verstanden, dass die Ex-DDR am Ende war und so heute gar nicht mehr hätte existrieren können ohne die Wende.

Da sie es nicht erlebt haben, wie die Ex-DDR zusammenbrach, weil sie vom Westen buchstäblich weich aufgefangen wurden, können sie sich bis heute nicht vorstellen, dass das passiert wäre ohne die Wende.

Das Problembewusstsein, dass der Rechtsextremismus falsch ist, ist in Erfurt aber größer als im Umland von Dresden .. es gibt also regionale Unterschiede, wie weit die Menschen schon dabei sind, den Sinn der Demokratie zu verstehen.

Es ist zu bemerken, dass der Faktor Bildung in Erfurt schon beginnt zu wirken, aber in Dresden selbst wiederum nicht.

Ein weiterer Punkt im Osten ist nach wie vor ein stark ausgeprägter Anti-Amerikanismus und eine immer noch heftige Russland-Bevorzugung .. die Amerikaner und alle Einflüsse auf den Westen werden als imperialistisch abgelehnt.

Sehr extrem ist in Sachsen die mangelnde politische Bildung der Bevölkerung.

Es wurde deshalb damit begonnen, zumindest in den Schulen die jungen Leute im Fach Gemeinschaftskunde besser auszubilden und ihnen beizubringen, wie die Geschichte tatsächlich verlaufen ist.

Auch wichtig ist, dass typische Plattenbauten früher in der Ex-DDR von allen Bevölkerungsschichten bewohnt wurden. Heute ist das anders.

Es leben dort überwiegend Menschen, die nicht nur über keine politische Bildung, sondern auch generell über wenig Bildung verfügen, sozial generell benachteiligt, weil wenig leistungsfähig sind. Die neigen besonders krass zu rechtsradikalen Denkweisen.

Es wird anhand der Ergebnisse dieser Studie folgendes empfohlen zu tun:

Sehr wichtig ist es, im gesamten Osten die politische Bildung nachzuholen, die den Menschen dort fehlt, damit sie die Zusammenhänge verstehen, was in der Ex-DDR nicht funktioniert hat und wie es überhaupt zur Wende kam.

Außerdem muss den Menschen dort klargemacht werden, dass sie nicht gegenüber anderen benachteiligt werden. Die Denkweise, die Fremden würden mehr bekommen als das eigene Volk, muss ausgeräumt werden, indem man den Menschen im Osten klarmacht, dass das doch gar nicht so ist.

Weiterhin wäre es wichtig, auch den Menschen in den billigen Plattenbauten, die keine guten Zukunftsperspektiven haben, weil sie alt, krank oder einfach nicht leistungsfähig sind, dennoch eine Zukunftperpektive anzubieten, die ihnen Hoffnung gibt.

Es wäre besonders in Sachsen wichtig, den Menschen begreiflich zu machen, was Demokratie ist ... dass Sachsen keine Glasglocke in Deutschland und alles andere fremd ist, sondern sie zu diesem Staat dazugehören.

Die Leute, die diese Studie gemacht haben, sagen allerdings auch, dass viele Menschen im Osten gar nicht mehr zu erreichen sind .. die wollen nichts dazulernen, die wollen ihre Vorurteile behalten .. die sind für politische Bildung gar nicht mehr zugänglich .. und es wird extrem schwer werden, diese Menschen zu erreichen, egal durch welche Maßnahme auch immer.

Viele der Menschen dort gehen ja nichtmal mehr zur Wahl, weil sie jede Form von Politik ablehnen und sich nur noch abschotten.

Positiv bewertet wird, dass es in Ostdeutschland bereits Gegenden gibt, die nicht mehr so rechtsradikal sind .. wie Jena, Hoyerswerde oder Leipzig, obwohl es auch in diesen Städten früher noch anders war .. diese Gegenden haben bereits damit begonnen, politische Bildung umzusetzen und auch einen Teil der Bevölkerung dort damit erreicht, der nun aufgeklärter ist.

Es hilft nach Ansicht der Autoren dieser Studie auch nichts, vor den Problemen im Osten nun die Augen zu verschließen, sondern sich klar zu machen ... viele Ostdeutsche sind enttäuscht, weil sie auf viel mehr Konsum gehofft haben, sie haben nicht mehr, sondern weniger bekommen und sind enttäuscht und ihnen muss klar gemacht werden, dass dieses alles Habenwollen nach der Wende jenseits jedweder Realität lag und gar nicht hätte erreicht werden können.

Die Romantisierung des tollen Ostens sollte auch realisiert werden. Der Osten war nicht toll und das muss man den Menschen dort klarmachen.

Man muss den Ossis klarmachen, dass auch sie bei der Wende die Leistungsgesellschaft wollten und das auch für sie bedeutet hat, dass es Wendegewinner, aber auch Wendeverlierer geben würde.

Man muss den Ossis auch unmissverständlich klarmachen, dass sie es selbst gewesen sind, die der Ostwirtschaft den Todesstoß verpasst haben, indem sie selbst nach der Wende keine Ostprodukte mehr gekauft haben.

Es wird noch gesagt, es ist wichtig, vor allen Dingen die Kinder und Jugendlichen zu erreichen, denn die ältere Generation ist nur noch schwer zu beeinflussen.

Auch wird davor gewarnt, zu sehr mit den Zeigefinger auf die Ossis zu zeigen, die würden sich sonst nur noch mehr abschotten, weil sie sich abgelehnt fühlen, sondern zu versuchen, halbwegs offen auf diese Problematik einzugehen.

Gut wäre, die im Osten zum Teil ja schon vorhandenen Positivbeispiele, wo begonnen wurde, die eigenen Geschichte aufzuarbeiten, in den Vordergrund zu stellen, um andere Regionen anzuregen, diesen Beispielen zu folgen.









Donnerstag, 14. Juni 2018

Deutschlandweit fehlen ca. 300.000 Kita-Plätze

Unterschiede in den einzelnen Bundesländern und mehr ...


.... siehe Link:

Ich habe ja gerade unlängst was über Erziehung und die Allerkleinsten geschrieben.

In dem Link unten geht es hauptsächlich um Kinder unter drei Jahren, für die viele Eltern keinen Platz finden trotz rechtlichem Anspruch.

Generell fehlen aber auch überhaupt Erzieher und Erzieherinnen, Räumlichkeiten und vieles mehr.

Das Thema, wie es mit den größeren Kindern über 3 oder der Nachmittag-Betreuung von Schülern bestellt ist, wird in den Text unten nicht behandelt.


LG
Renate
 

Mittwoch, 13. Juni 2018

Gene und Erziehung prägen den Menschen alle beide

Warum Erziehung mit intellektueller Förderung oder dagegen nicht alles ist, das die Persönlichkeit eines Menschen formt

Nach dem Krieg und Hitlers Rassenwahn hatten in beiden Teilen Deutschlands die Menschen in Bezug auf die Erziehung von Kindern zunächst die Idee, keinesfalls genetische Grundvoraussetzungen zuzulassen, nun sollte wirklich alles nur ein Produkt der Erziehung sein, was den Charakter eines Menschen ausmacht.

In Laufe der Jahrzehnte nach dem Krieg haben sich sowohl im Westen als auch im Osten aus zunächst noch relativ ähnlichen Ideen völlig verschiedene entwickelt, die im Laufe der Jahre auch immer wieder mal verworfen, geändert oder ausgebaut worden sind.

Seit nun speziell hier in Deutschland Ostdeutschland und Westdeutschland zusammengehören, gibt es in Bezug auf die Ideen, was denn nun die optimale Erziehung für Kinder ist, auch noch immer keine Einigkeit. Dazu sind vermutlich die Menschen in Ost und West selbst viel zu unterschiedlich erzogen worden.

Generell weiß man heute aber auf beiden Seiten des vormals eisernen Vorgangs, dass sich der Charakter eines Menschen niemals nur durch die Erziehung formen lässt, sondern viele andere Faktoren auch eine Rolle spielen.

Auch dass die Genetik eben doch ganz unabhängig von der Ablehnung des Rassenwahns in der deutschen Vergangenheit bei vielen Charaktereigenschaften eine sehr große Rolle spielt und teils ungefähr die Hälfte einer Persönlichkeit bereits vorgibt, teils auch weniger, wo sie sich leichter formen lässt, das wurde inzwischen von vielen Seiten auch auf beiden Seiten Deutschlands gründlich untersucht.

Momentan wird häufig gesagt, dass besonders Kinder aus sozialschwachen Haushalten von einer frühen Förderung in einer Kita profitieren können.

Andererseits ist das, was die sogenannte intellektuelle Intelligenz ausmacht, überwiegend angeboren und wird außerdem, das weiß man inzwischen, gerade bei diesen Kindern sehr stark durch die eigenen Eltern und die Art, wie die mit ihren Kindern sprechen, gefördert.

Zugegeben ist das bei Eltern, deren Intellekt weniger ausgeprägt ist, nun einmal nicht so, aber gerade diese Eltern bringen ihre Kinder selten früh in eine Kita ganz anders als Mütter, die sehr erfolgreich im Beruf sind und dort schwer zu ersetzen.

Wie Ihr seht, das Thema, wie man kleine Kinder am besten erziehen und fördern sollte, ist gar nicht einfach zu beantworten.

Die Länder, die früher auf spezielle Frühförderung setzten wie China und Japan, gehen wieder davon ab und haben angefangen, ihre Kleinsten eher mit einer Erziehung zu fördern, die an die Waldorfpädagogik erinnert. Drill zu sehr früher Leistung hat sich dort nämlich als schädlich für die Kreativität besonders der besonders hellen Köpfe erwiesen.

Besonders hochbegabte Kinder brauchen keinen Drill, der hemmt sie nämlich, sondern ein hochsensibles Herangehen an sie und die Fähigkeit zu erkennen, ob sie für ihre Entwicklung nicht andere Kinder brauchen, die ihnen ebenbürtig sind, was gerade in diesen Fällen sehr wichtig sein kann.

Wie Ihr daran erkennt, jedes Kind ist anders.

Auch Geschwister entwickeln sich zu Hause nie gleich. Sie bringen schon rein genetisch vollkommen verschiedene Grundvoraussetzungen mit und Eltern reagieren auch anders auf jedes der Geschwister, so dass sich Geschwister auch bei einer Erziehung zu Hause nie gleich entwickeln. Das tun nichtmal Zwillinge zu 100 %, die eineiig sind.

Ich habe Euch zum Reinlesen in das Thema Erziehung in Ost und West im Wandel der Zeit, aber auch das Thema Erziehung und Genetik, das Thema was sind eigentlich intellektuelle Fähigkeiten, auf die im Western vor der Zusammenführung mit der DDR sehr viel Wert gelegt wurde und vieles mehr mal eine ganze Reihe von sehr interessanten Links zusammengestellt.

Viel Spaß beim Reinlesen.

Siehe unten:

LG
Renate

https://www.zeit.de/1999/29/199929.erziehung_.xml/komplettansicht

Ein kleines Zitat daraus:

" Es war nicht die autoritäre DDR-Schule, die Rechtsradikale heranzüchtete. Es war nicht der antiautoritäre Kinderladen, der Verwahrlosung gebar. Streitschrift wider den Glauben an die Allmacht der Erziehung"




Montag, 11. Juni 2018

Ein voll fieser Gedanke über frühkindliche Prägung in Kinderkrippen

Hab den zum ersten Mal und muss den mal loswerden


Es geht um die Ex-DDR-Generation zwischen ca. 30 und 70, die ja ihre frühkindliche Prägung anders als wir hier im Westen hauptsächlich in den dortigen Kinderkrippen erfahren hat.

Und kein Mensch erinnert sich bewusst an Dinge, die vor seinem 5. Lebensjahr passiert sind .. das ist und bleibt eine Grundprägung und wirkt sich auf das Gefühl eines Menschen aus und ist kaum mit dem Verstand zu kontrollieren.

Hier bei uns sind die Menschen, die jetzt zwischen 30 und 70 sind allenfalls wenn überhaupt ab 3 in einem Kindergarten gewesen oder von ner Oma erzogen worden statt der Mama, die meisten aber vermutlich in den ersten Lebensjahren von ihren Müttern .. und das vollkommen anders als die Babys und Kleinkinder in den Kinderkrippen der Ex-DDR.

Bildungsdruck als erstrebenswertes Erziehungsziel? Warum und wofür?


Weil abgesehen vom früher politischen Drill in den Ossi-Kinderkrippen heute ja auch von der Seite der Landsleute aus dieser Ecke doch der Druck kommt .. nur wenn Kinder möglichst schon als Babys was leisten, sind sie toll.

Wieso eigentlich ist das toll? Damit diese Kinder später genauso wie schon vorher ihre Eltern von der Wirtschaft (in der DDR waren das die Großkombinate) verheizt werden können statt sich individuell erstmal in aller Ruhe im Schoße ihrer eigenen Familie und bei ihrer Mutter und nach Möglichkeit auch keinem überlasteten Vater, der keine Zeit mehr für die Familie hat, zu Menschen mit einer stabilen Psyche, einem eigenen Willen, gut ausgeprägten intellektuellen Fähigkeiten und damit auch der Fähigkeit, alles kritisch zu hinterfragen, dem Wunsch nach Arbeit, die Spaß macht und der Fähigkeit, sich bei zu viel Leistungsdruck und auch Ausbeutung auch mal zu wehren entwickeln können?

Wir haben früher im Westen unsere Kinder so erzogen, damit sie in sich stabil wurden, genau wussten, was sie wollen, gute intellektuelle Fähigkeiten hatten, ganz individuelle eigenen Interessen herausbilden konnten und sich auch durchsetzen konnten statt einfach nur zu funktionieren.

Sie waren nicht dazu da, der Industrie oder Wirtschaft im Allgemeinen dienlich zu sein und in erster Linie das zu lernen, was da gerade gebraucht wird, um so dann verheizt zu werden.

Viele Menschen kritisieren heute unsere Kanzelerin.

Ich habe nie darüber nachgedacht, dass auch unsere Kanzlerin ein Ossi-Krippenkind ist und damit so erzogen wurde, den Wünschen des Staates möglichst ohne zu widersprechen zu dienen.

Und diese Kanzlerin nimmt so wirklich überhaupt keine Rücksicht auf ihr eigenes Volk, sondern hat nur ein Interesse, nämlich den großen Wirtschaftsunternehmen möglichst billige Arbeitskräfte zuzuspielen.

Dass dieses Verhalten auch ein Ergebnis frühkindlicher Ossi-Kinderkrippen-Prägung sein kann, der Gedanke kam mir vor einigen Tage zum ersten Mal.

Und deshalb sage ich .. die Menschen, die das nach dem Krieg im Westen noch anders kennengelernt haben, sollten sich durchsetzen und sich wirklich dagegen werden, dass bei uns schon Säuglinge in Kitas nur aus Bildungsgründen verheizt werden.

Die "wissenschaftlichen Studien" aus dem Osten sollten wir hinterfragen, denn die aus dem Westen, die genau das Gegenteil herausgefunden haben, sind deshalb besser, weil sie dem Menschen und nicht den reichen Industriebossen dienen.

Und darüber sollten auch mal die klugen Köpfe in der Partei "Die Linke" nachdenken, auch wenn das schwerfallen mag, weil die meisten davon ja leider auch im Osten großgeworden sind.

Ich habe dazu mal einen Link rausgesucht, wie schädlich die Frühförderung für Kinder ist, weil sie nur eins als Ergebnis zutage bringt, kleine Kinder schon im ganz zarten Alter als späteres Mittel für eine funktionierende Industrie, wo nur ein Bruchteil der Bevölkerung von reich wird, zu missbrauchen.

https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article134414463/Wenn-der-Bildungsdruck-die-Kindheit-raubt.html 

Daraus mal ein paar Zitate .. Rest bitte dann selbst lesen.

...
Einst Prügel schon als Säugling, später Freiheit bar jeder Autorität – und nun Förderung um jeden Preis. Immer wieder rutscht Erziehung in Extreme. „Momentan gibt es einen regelrechten Frühförderwahn“, sagt Bildungsforscher Heiner Barz von der Universität Düsseldorf. Was als jeweils beste Erziehung erscheine, habe wenig damit zu tun, wie Kinder sind, meint Herbert Renz-Polster, Kinderarzt und Wissenschaftler aus Vogt im Allgäu. „Es hat vielmehr damit zu tun, für was sie einmal gebraucht werden.“ Eltern erlägen oft dem Irrglauben, völlig aus eigenen Überlegungen über die Erziehung zu entscheiden.


Kindheit verlaufe in den hochproduktiven Ländern immer stärker nach einem globalisierten Universalmodell, ausgerichtet auf eine möglichst intensive und frühe kognitive Förderung, schreibt Renz-Polster in seinem aktuellen Buch „Die Kindheit ist unantastbar“.
Die Kita sei zum Heiligen Gral eines ganzen Wirtschaftsmodells geworden. „Statt Basteln steht die Erweiterung des Zahlenraums auf dem Programm, statt Kinderbande gilt das Kursprogramm.“ Der letzte noch verbliebene Schonraum werde ausgehebelt, auch die Kleinsten bekämen nun zu spüren, wie sich die Drehzahl der Welt nach oben schraube.
 „Erziehungswerte sind immer Ausdruck des allgemeinen Lebensgefühls“, erklärt Barz. „Das gesellschaftliche Klima findet sich in den Köpfen der einzelnen Menschen wieder.“ Derzeit sei es von ökonomischen Imperativen bestimmt: Leistung, Anstrengung, Selbstdisziplin. „Wir leben in einer Zeit der Effizienzagenturen, des Controlling, der maximalen Ausschöpfung von Ressourcen.“ Das Ziel „Optimierung“ sei allgegenwärtig, selbst in der Freizeit, erklärt Barz. Fortbildungen, Paartraining, Auslandsreisen, Sport, Diäten, das ganze Leben sei auf Selbstoptimierung ausgerichtet.
„Dieses Bestreben, bloß keine Möglichkeiten und Fähigkeiten brachliegen zu lassen, hat schon wahnhafte Züge“, so Barz. Dies gelte oft auch für den Umgang mit Kindern. „Es wird angestrebt, Kinder möglichst früh auf die Spur zu setzen, die zu beruflichem Erfolg führt. Tausend Kompetenzen sollen bis zum Kindergarten angehäuft werden, wenn nicht schon vor der Geburt.“
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LG
Renate