Samstag, 31. März 2018

Eine Umfrage von Zeit Online zu Hartz IV

900 Antworten, sehr verschieden, nicht repräsentativ, aber interessant


Generell sagen sie aus, umso länger man damit auskommen muss, umso schwieriger wird es ... wer noch von der Familie oder so unterstützt wird, Schwarzarbeit hat oder so .. da geht es .. wer nur kurz überbrückt, klagt auch weniger .. und jeder, der länger davon betroffen ist, lebt immer isolierter und ist zuletzt oft ganz allein.

Auch der Druck durch die Jobcenter wird von allen sehr negativ wahrgenommen.


LG
Renate
 

Donnerstag, 29. März 2018

Ein schönes langes Oster-Wochenende für Euch

Trotz Schnee und Regen, erholt Euch gut



LG
Renate und Jürgen

Mittwoch, 28. März 2018

Solidarisches Grundeinkommen für Langzeitarbeitslose

Das löst das Problem aber nur für manche Menschen


Hier erstmal der Link zu der Idee:


Ungefähr 1.200 Euro statt Hartz IV für Menschen, die irgendwo im kommunalen Bereich eine Tätigkeit ausüben. Was für eine, steht nicht dabei.

Das ist zwar ungefähr doppelt so viel, wie beispielsweise Jürgen und ich ohne Freibeträge an Regelsatz plus Mietanteil zugestanden bekommen.

Würde klar, könnten wir sogar beide sowas machen, aktuell unsere Lage gegenüber jetzt verbessern.

Was aber ist mit den Leuten, die aufgrund von Krankheit oder dergleichen Sozialhilfe kriegen. Die haben jetzt doch auch nicht mehr Geld als Hartz IV?

Was ist mit den Leuten, die in Ecken wohnen, wo die Mieten so hoch sind, dass 1.200 Euro viel weniger wert sind als hier bei uns auf dem Land?

Was ist mit den Menschen, die kleine Kinder haben oder viele mittelgroße Kinder oder die einen Job haben, wo sie wenig verdienen und fast alles angerechnet wird und die Familie insgesamt aufgrund der Bedarfsgemeinschaft von sowas gar nicht profitiert?

Und was ist mit den Rentnern, die nach den vielen Jahren dieser Wirtschaft in Deutschland später gar nicht so viel Rente kriegen wie 1.200 Euro?

Was ist überhaupt mit den Bedarfsgemeinschaften, wo generell jeder Cent, sei es nun Kindergeld oder sonstwas, angerechnet wird?

Und was sind das überhaupt für Jobs, wo man nicht mehr als 1.200 Euro verdienen soll? Denn für wirkliche Arbeit ist das doch wiederum ein extrem schlechter Lohn .. ist nicht mehr, als man bei Leiharbeit netto übrig hat, wenn man dafür einen Vollzeitjob ausüben soll.

Vernichtet sowas nicht womöglich Jobs, wo die Menschen heute mehr verdienen, statt welche zu schaffen und schafft nur neue Arbeitsplätze, wo man extrem schlecht bezahlt wird?

LG
Renate
 

Dienstag, 27. März 2018

Diskussion bei Hart aber Fair über Hartz IV

Denke nicht, dass das funktionieren wird


Wenn Menschen gut bezahlte Arbeit bei den Kommunen bekommen würden statt Hartz IV, das würde meiner Ansicht nach nicht klappen.

Auch die 1-Euro-Jobs oder ABMs haben früher das Problem nicht gelöst, da so nur Arbeitsplätze, die sonst als wirkliche Arbeit vergeben werden könnten, auch noch vernichtet werden.

Arbeit für alle ist doch gar nicht da und das löst das Problem Armut sicherlich nicht.

Aber wer anders denkt, darf das natürlich, ich kann mich auch irren.

Siehe Link über diese Fernseh-Diskussion:


LG
Renate
 


Montag, 26. März 2018

Momentan steht zur Debatte, Hartz IV doch ganz abzuschaffen

Hab gerade was über die ersten Ideen gefunden


Siehe mal diesen Artikel hier ... also sie diskutieren heftigst, was man machen könnte, auch andere Parteien als nur die Linken und die Grünen.


LG
Renate

Sonntag, 25. März 2018

Und nun bauen wir alles ab ...

... dabei haben wir so hart fürs Aufbauenkönnen gearbeitet

Tja .. ist ein komisches Gefühl, nie mehr eigene Pferde zu halten, was wir in den vergangenen Jahren mit so viel Engagement getan haben ... trotz zunehmendem Alter .. trotz oft verdammt wenig Geld .. einfach weil wir uns gesagt haben, wo sollen denn zwei alte Gnadenbrotpferde, die niemand reiten kann, sonst hin, wenn wir es nicht schaffen, für sie zu sorgen?

Es war doch sonst niemand da außer uns.

Nun haben sie einen Platz und die Menschen, wo sie sind, halten wir für sehr große Tierfreunde, die die Tiere, die bei ihnen sind, ganz sicher mit viel Liebe umsorgen werden.

Und das ist allemal besser, als sie ohne zu wissen, wo es hätte hin gehen sollen, in eine vollkommen ungewisse Zukunft zu schicken.

Dennoch ist es ein verdammt trauriges Gefühl, jetzt einfach alles abzubauen.

Jeder einzelne Steckphahl hat 2 Euro gekostet, und davon stehen hunderte auf unserer Weide.

Jede einzelne Rolle der nichtmal nun teuren, sondern durchaus günstigen E-Liste hat 10 Euro gekostet, und davon haben wir etliche Kilometer bei uns gespannt.

Ca. 350 - 400 Euro am reinen Materialkosten sind für jede der drei Weidehütten drauf gegangen, die wir in diesen nichtmal 2 Jahren, die wir das Pachtland haben nutzen können ,für sie gebaut haben.

Und nun nehmen wir alles wieder auseinander, was wir mit so viel Mühe erstmal beim Bauamt erkämpft, dann selbst gebaut und natürlich auch bezahlt haben.

Nichts war da, als wir dort auf diesem Pachtland angekommen sind. Keine Mistforke, kein Spaten, keine Schubkarre, kein Stromgerät für den E-Zaun, keine Wassertonnen.
Inzwischen war das Wichtigste fertig. Wir hatten vor, alles noch sicherer für die Pferde zu machen, Doppelzäune anzulegen, um alles ausbruchssicherer zu machen, so auch mehr Leute vom Über-den-Zaun-Füttern abzuhalten .. noch ein größeres Heulager anzulegen und falls es wieder so regnet, Matten in die Schutzhütten zu verlegen.

Tja .. und nun räumen wir alles weg .. aus der Traum.

Ja .. es ist uns nicht leicht gefallen, das alles dort auf die Reihe zu kriegen.
Wir hatten auch kein Auto, als wir dort ankamen und sind in den ersten Wochen jeden Tag 20 km mit ca. 2 x 60 l Wasser am Tag bei sengender Hitze zu Fuß zu den Hoppas gelaufen, damit sie auch im heißen Mai 2016 immer genug zu trinken hatten.

Auch unsere Blanka, die uns im Alter von 26 Jahren im vorigen Frühling gestorben ist, hat dort ihr sympolisches Grab. Weil Blanka eine weiße Katze war, haben wir ihr eine weiße Rose auf dieses Grab gepflanzt. Die wird dort irgendwann blühen, wenn wir gar nicht mehr da sind und bald vom Knick überwuchert werden.
Um ein so großes Auto für die Pferde zu kaufen, das auch möglich macht, ständig Heu für sie zu holen, wenn es Winter ist, haben wir jedes bisschen Schmuck verkauft, das sich in unserem Haushalt noch zusammenfinden ließ, die letzten kleinen Schätze hergegeben.

Es war klar, dass es ohne Auto ab Winter 2016/2017 nicht gegangen wäre, die Pferde zu versorgen.

Pacht kam dazu, Futter, Versicherungen, der Tierseuchenfonds.

Die neue Waschmaschine, die wir dringend gebraucht hätten, weil ich seit Jahren meine Wäsche in der Badewanne mit der Hand wasche, die war bisher nie drin.

Ein Gnadenhof wie der, wo sie jetzt hingefahren worden sind mit der großen Hilfe durch das örtliche Vet-Amt, wäre für uns zu finden hier in der Nähe gar nicht möglich gewesen.
Es war auch nicht möglich, Tüdelbeteiligungen zu finden, die bereit gewesen wären, mit uns gemeinsam so alte Pferde zu umsorgen. Wir haben jahrelang ja danach gesucht, immer umsonst.

Nein .. wir haben unsere Pferde nicht im Stich gelassen. Wir waren mit Fieber, eingeklemmtem Ischasnerv, Hammerzeh und Schmerzen im Fuß oder was sonst noch an Wehwehchen ab und zu auf uns eingestürmt ist, dennoch für die beiden da. Jeden Tag und wenn nötig, bei entsprechendem Wetter auch mehrmals am Tag.

Oft haben wir selbst kaum was gegessen, damit die Pferde genug zu essen hatten.

Neue Kleidung oder auch nur Kleinigkeiten für die Wohnung gab es nie.

Wir hatten eben zwei Gnadenbrotpferde, die wir von Herzen geliebt haben und die uns auch gebraucht haben.

Dennoch mussten wir uns anhören, dass wir böse Menschen sind, als uns eines davon starb.

Oder dass wir nur die Schuld bei anderen suchen würden, weil wir die Möglichkeit in Erwägung ziehen, die Tiere sind in den vergangenen Wochen mit sonstwas, unter anderem auch mit Efeu gefüttert worden .. warum und von wem auch immer.

Wenn drei Pferde ungefähr zur gleichen Zeit Symtome zeigen wie keine guten Nieren- und Leberwerte sowie zwei Herzprobleme haben, dann liegt es eben nahe, auch darüber nachzudenken, dass gerade bei einem von so vielen Spaziergängern umzingelten Gelände auch Menschen auf die Idee gekommen sein könnten, die Tiere mit Dingen zu füttern, die ihnen nicht bekommen sind und die möglicherweise auch ziemlich giftig waren.

Wir haben erfahren, dass Prima schlechte Zähne hat, die gemacht werden sollten und Chiwa viel schlimmer, eine als unheilbar geltende Zahnkrankheit, die sich EOTRH nennt.

Das wussten wir aber nicht. Sie haben in unseren Augen ganz normal gefressen. Wer das nicht tat in unseren Augen, war der Thunder, und zwar von Anfang an, obwohl seine Zähne, als er zu uns kam, gerade von der Vorbesitzerin bzw. deren Pferdezahnarzt gemacht worden waren.

Und von dem, der nun zuerst mit einer Zahnbehandlung dran gewesen wäre und wo es schon einen Termin gab, hatte uns unser Tierarzt gesagt, die Zähne wären nicht das Problem .. die wären gar nicht so schlimm .. dass er so abgebaut hat, müsste andere Gründe haben .. und darüber liegt uns noch gar nichts Schriftliches vor .. nur eine telefonische Auskunft. Was wir hier auch ehrlich erzählt haben.

Tja .. wie haben Jürgen und ich den Beginn von EOTRH bei Chiwa wahrgenommen?

Irgendwann nach unserem Umzug nach Reuterkoppel erschienen uns die Schneidezähne unseres Ponys so, wie es bei einem Menschen aussieht, der eine Zahnklammer braucht.

Wir schauten uns an und haben uns gefragt, warum wir das noch nie gesehen hätten, denn wir gingen natürlich davon aus, ihre Zähne haben schon immer so ausgesehen.
Dass es eine neue Zahnkrankheit bei Pferden gibt, die EOTRH heißt und die erst seit ein paar Jahren nur in England und Deutschland mehr wird und wo überlegt wird, was hierzulande an der Fütterung falsch gemacht wird, davon hatten wir noch nie etwas gehört. Und schon gar nicht, dass sich Pferdezähne bei dieser Pferdekrankheit dann verändern, weil es eine Stoffwechselstörung ist.

Tja .. wir haben versprochen zu helfen, das zu bezahlen, gerade auch bei Chiwa, denn sowas kann vermutlich teuer werden.

Dennoch sollte man uns nicht vorwerfen, wir hätten Schuld daran, dass sie das hat, nur weil uns vor ca. 4 Jahren aufgefallen ist, ihre Zähne haben einen Überbiss und wir uns wunderten, weshalb wir das vorher nie gesehen haben.
Selbst bei der gründlichen Untersuchung vor noch nicht einmal zwei Jahren, als zwei Tierärzte bei uns waren .. auch bei keinem der zahllosen Besuche seitens des Vet-Amtes, was alles ausgebildete Tierärzte waren, hat jemals einer zu uns gesagt, Chiwa und Prima haben ungewöhnlich schlechte Zähne und Chiwa hat diese neue Zahnkrankheit EOTRH.

Keiner von uns hat Tiermedizin studiert. Wir sind nur ganz normale Pferdehalter. Wir sind doch keine Hellseher.

Tja ...und Unmenschen sind wir auch nicht.

Wir haben Thunder und Chiwa und Prima über alles geliebt. Wir haben alles getan, um für die drei da zu sein, wir haben auf wirklich alles an auch nur minimalem Luxus verzichtet, um ausschließlich für diese drei geliebten Pferde zu sorgen.

Und zum Schluß möchte ich hier noch sagen, auch wenn ich diesen Text hier, weil nur einer von uns beiden nunmal immer als Autor in diesem Blog erscheinen kann, wir beide gerade diesen Text gemeinsam aufgesetzt haben und diese Aussagen für uns beide gelten.

Deshalb heute hier mal

LG
Renate und Jürgen

Donnerstag, 22. März 2018

Brav war unser altes Autochen, als es gebraucht wurde

Erst gestern streikte mal wieder die Batterie

 Eigentlich sagt man ja immer, dass sich Autobatterien gerade durch Vielfahrerei wieder aufladen und nur bei besonders vielen Kurzstrecken gern den Geist aufgeben und nachgeladen werden müssen.

Als wir gestern los wollten, noch bissel auf der Weide schon rumräumen, ging das nicht, denn das Auto sprang nicht an .. Batterie leer, haben sie nun bis heute erstmal aufgeladen.

 Aber ich muss unser altes Autochen loben.

Die ganze Zeit, als es im Dauereinsatz und Beobachtung war von Leuten, die wirklich jeden Schritt von uns verfolgt haben und sicher wieder hystherisch das Vet-Amt angerufen hätten, wären wir mal ne Stunde später bei den Hüs aufgeschlagen, weil zu Fuß wegen Auto läuft nicht, da hat es einwandfrei seinen Dienst getan.

 Es war brav zum Heuholen da, zum Transport von allem und jedem .. und es hat auch gut die lange Tour durchgehalten, als wir beim Umzug unserer Pferde dem Hänger hinterhergefahren sind und später wieder heim.

Na ja ... unsere Autobatterie an ihrer Nabelschnur.

Hier ist es nicht so schlimm, wenn die alte Kiste mal nicht anspringt.

Und später werden wir zum  Besuchen unserer zwei Fellnasen nicht mehr so ein großes Auto brauchen, sondern es langt auch ein kleines sehr preisgünstiges, um sie ab und zu zu besuchen, denn das muss ja nicht mehr Heu und sonstwas transportieren.

LG
Renate

Mehr zu den Debatten gestern im Bundestag

- Heute findet man schon bisschen was -

Ich verlinke mal ... vielleicht auch mit Kommentaren, kommt drauf an, was drin steht. :)


Na ja .. nichts wirklich Spannendes ... Merkels langweilige Art zu erklären, was sie für richtig hält, hat etwas mehr Schwung durch Alexander Gauland bekommen, der sie natürlich heftig attackiert hat. Das steht da in etwa drin.


Sind zwei Seiten, recht ausführlich ... für unseren Armuts-Blog hier wichtig auf der Seite 2, dass die Grünen und Linken wegen der vielen Stimmen, die die AfD bekommen hat, jetzt erst recht spät ans Rednerpult gekommen sind und so in den Medien nicht mehr die Aufmerksamheit haben wir früher .. eben wegen der AfD.

Das finde ich schade, denn diese beiden Parteien sind die einzigen, die auch was für die Armen in diesem Land tun möchten.


Also wenn Ihr Euch hier mal durch die einzelnen Leute durchklickt, sind da doch gerade von SPD-Seite welche dabei, die das Thema Hartz IV, zu wenig Rente, Kinderarmut oder Armut an sich anpacken möchten.

Hoffen wir mal, es wird so doch ein bisschen besser, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

LG
Renate

Mittwoch, 21. März 2018

Erste schriftliche Funde wegen der Reden im Bundestag heute

Eine grobe Zusammenfassung über etwas, das wohl von Harmonie weit entfernt gewesen sein muss


Gerade gefunden:


Der Newsletter der Linken dazu ist auch gerade bei mir angekommen:

Daraus mal ein paar Textabschnitte:

...
"Die Große Koalition startet ihre Regierungszeit mit einer Woche voller Ausfälligkeiten. Da wird auf Hartz-IV-Betroffene, Frauenrechte, Andersgläubige und Geflüchtete eingedroschen. Unangetastet bleiben der skandalöse Reichtum oder die extrem hohen Manager-Boni. Hier zeigt sich, welches Programm diese neue Bundesregierung steht: Treten nach unten und Buckeln gegenüber den Superreichen", kommentiert Katja Kipping den Auftakt zur neuen Amtszeit der GroKo.
...

 

Bundesregierung tritt nach unten und buckelt gegenüber Superreichen

Pressekonferenz von Katja Kipping im Berliner Karl-Liebknecht-Haus
Katja Kipping übt in der Pressekonferenz scharfe Kritik an der neuen Bundesregierung: "Die Große Koalition startet ihre Regierungszeit mit einer Woche voller Ausfälligkeiten. Da wird auf Hartz-IV-Betroffene, Frauenrechte, Andersgläubige und Geflüchtete eingedroschen. Unangetastet bleiben der skandalöse Reichtum oder die extrem hohen Manager-Boni. Hier zeigt sich, welches Programm diese neue Bundesregierung steht: Treten nach unten und Buckeln gegenüber den Superreichen." Weitere Themen waren der Einmarsch türkischer Truppen in die kurdische Stadt Afrin sowie der Wahlerfolg des LINKEN Oberbürgermeisterkandidaten René Wilke in Frankfurt (Oder).

Sonntag, 18. März 2018

Donnerstag, 15. März 2018

Die Schwierigkeit, Hartz IV zu erhöhen ...

... obwohl eigentlich klar ist, dass man damit wirklich bettelbarm ist


Ein ganz toller Text, der mal zeigt,was für ein Rattenschwanz an einer Erhöhung der Regelsätze eigentlich dranhängt.


Was mich freut ist, dass dieses Thema durch die Sprüche von Jens Spahn aber dennoch endlich mal richtig heftig durch die Presse geht und auch seitens der Politiker durchdiskutiert wird.

LG
Renate

Wir verlieren unsere schöne Pachtweide

- Was könnte man daran positiv sehen? -

 Dass wir zum 1.5.16 das Stück Weideland pachten konnten, wo unsere Pferde jetzt im Moment noch leben, war ein Zufall.

Es ist uns in den vergangenen Jahren nicht immer leicht gefallen, die Kosten für die Pensionsställe plus alle anderen Kosten aufzubringen, die zwei alte Gnadenbrotpferde nun einmal mit sich bringen.

 Trotz dieser nicht unerheblichen Kosten gab es in jedem der Pensionsställe, in denen unsere Pferde Chiwa und Prima gelebt haben, seit wir in einem Riesenstreit aus dem Westernreitstall unserer Tochter und ihres Ex-Mannes weggingen, viele Dinge, die uns gar nicht gefallen haben.

Nach dem Kurzaufenthalt auf einer Wiese in der Gärtnerei, wo ich damals einen Nebenjob hatte, landeten wir in einem Stall, wo wir früher mit Nixe, Reno und Chiwa schon einmal waren.

 Tiefstreu führte dort bei Chiwa zu Strahlfäule. Sie find an zu lahmen. Prima steckte das noch weg. Wir wussten, dass es nicht perfekt sein wird, als wir dort hinkamen. Wir waren ja nicht zum ersten Mal dort. Wir mussten aber ja irgendwo hin, und das ist nie einfach, wenn man kein Vermögen ausgeben kann.

 Wegen dieser Tiefstreu und der Gefahr für die Hufe unserer Pferde auf Dauer zogen wir weiter.

Der nächste Stall war sehr famliär, eigentlich etwas zum Wohlfühlen. Das größte Problem dort waren ständig nicht funktionierende Zäune und Pferde, die laufend ausgebrochen und auf der Straße rumgelaufen sind. Als wir das einmal ehrlich erzählt haben, schmiss man uns von heute auf morgen mitten im Winter beleidigt raus.

 Wir landeten beim Nachbarstall, den es heute gar nicht mehr gibt.
Laufend wechselten dort die Einsteller, was für die Pferde Dauerstress war.
Chronisch pleite zu sein, war normal für den Stallbetreiber, der immer froh war, wenn wir oft schon 5 - 10 Tage vor Fälligkeit zahlen konnten. Als es dann nach dem Tod meiner Mutter mal nicht so klappte und wir nur einen Monat lang erst 10 Tage mit dem Geld für ein Pferd im Rückstand waren, sprach der Stallbetreiber sofort vom Verkauf von unserer Prima. Wir konnten uns das Geld leihen .. aber in so einem Stall kann man nicht bleiben, denn es kann immer mal etwas passieren, dass man nicht ganz pünktlich bezahlen kann.

 Wir waren noch eine ganze Weile da und zogen dann in einen Stall um, der eigentlich sehr idyllisch wirkte .. dort hatte man ernsthaft vor, unsere Stuten immer, wenn sie nicht rossig wären, mit einem Hengst zusammenzustellen. Das hatte uns vorher kein Mensch gesagt, dass dieses Pferd ein Hengst war.
Binnen 4 Wochen war Chiwa 2 x verletzt .. wir sind dort regelrecht geflüchtet, bevor wir noch das Problem zwei alter trächtiger Stuten gehabt hätten.

 Auch der nächste Stall war wieder unglaublich nett und familiär. Der erste Sommer war wunderschön. Aber im Winter kam das Problem von laufend verschimmeltem Winterfutter auf uns zu. Chiwa kriegte da zum ersten Mal dort Hufrehe .. viele Pferde Kolik. Es wurde auf den verregneten Sommer geschoben.
Im Jahr drauf änderte sich aber nichts .. das Futter dort ist grundsätzlich so, weil das Heumachen und Heulagemachen erstens nicht vom Wetter abhängig gemacht wird, sondern davon, wie der Hof sich die Maschinen dazu von einem Bruder ausleihen kann und Feuchtweiden mit viel Sumpfschachtelhalm zu den immer wieder genutzten Heuweiden genutzt werden. Auch sind wir mit einem dann zum 2. Mal an Hufrehe erkrankten Pony regelrecht geflüchtet und zuletzt sogar gekündigt worden, als bekannt wurde, dass wir was anderes suchen.

 Der nächste Pensionsstall lag mitten an einer Straße. Das Heu war in Ordnung. Für die Lage konnten die Stallbetreiber nichts. Wir waren froh, da zu sein. Aber schon bald war nichts mehr wie zu Anfang, als wir eingezogen sind. Laufend kamen neue Einsteller und die Haltungsbedingungen für Chiwa und Prima änderten sich .. zuletzt wurde noch eine Reithalle gebaut .. viel zu viele Pferde aufgenommen .. alles versank in einem regelrechten Sumpf . .dazu wurde es richtig teuer.
 Als man uns dann auch noch erklärte, wir würden zu viel Heu füttern, ist uns der Kragen geplatz .. klar sind wir dann sofort rausgeflogen, denn Kritik darf man in keinem Pensionsstall äußern.


 Tja .. oben übrigens das Grab unsere Katze Blanka, die im vorigen Frühjahr im Alter von 26 Jahren gestorben ist. Nun werden wir es doch nicht jahrelang pflegen können wie wir das vorhatten.

Tja .. als wir damals einen neuen Pensionsstall suchten, taten das sehr viele Leute. Wir könnten einfach keinen finden, der in unserer Nähe war, wo es ohne Hängerfahrt hingehen könnte und der für unser Budjet auch bezahlbar war.

 Und so landeten wir dann schließlich voll verzweifelt auf dieser Pachtweide, wo es finanziell leichter für uns war und auch immer noch ist.

Wenn da doch nicht diese Stalker wären, die uns von Anfang an nicht in Ruhe gelassen haben, nämlich eine Pferdehalterin aus der Nähe, die mit einer Frau befreundet ist, die auch mal unsere sogar beste Freundin war.

 Es hätte dort eigentlich sehr schön sein können, aber diese beiden Frauen machten für uns den Aufenthalt dort regelrecht zur Hölle. Haben dann über Facebook auch unzählige Menschen, die uns vermutlich kaum kennen, mit reingezogen. Alles unter dem Deckmäntelchen Tierschutz.

 Generell ergab sich für uns aber auch noch ein anderes Problem. Man kann ein Pferd nicht alleine halten und bei zwei Pferden in diesem Alter ist die Gefahr, dass eines stirbt, sehr groß. Das kann sogar bei zwei sehr jungen Pferden passieren.
Also war es wichtig, ein drittes Pferd dazuzuholen.
Unsere Idee, das mit jungen Leuten zu tun, die dann auch da wären, wenn wir beide mal nicht mehr so können, hat aber trotz netter Kontakte und Gespräche nie wirklich geklappt.

 Das funktionierte weder mit einer eigentlich durchaus guten Freundin noch mit einer vorübergehenden Tüdelbeteiligung, weil da deren Kinder nicht wirklich mit unserer schwierigen Prima zurechtkamen, die anfing, laufend wegzulaufen und sich nicht mehr aufhaltern zulassen.

 Schließlich zog ein Wallach bei uns ein, der uns als bedingt reitbar und nur vorher vernachlässigt verkauft worden ist.
Er war nicht bedingt reitbar, das merkten wir schnell, auch wenn Jürgen sich mal kurz auf ihn raufgesetzt hat und er sich im Prinzip sicher auch früher mal gut hat reiten lassen. Aber das Tier hatte einen komplett kaputten Rücken und noch viel mehr körperliche Baustellen .. also kein Pferd für die junge Freundin, die natürlich mitmachen wollte, weil sie gern ein wenig freizeitreiten wollte.

 Ein schon wieder junges Pferd wollten Jürgen und ich uns nicht mehr zumuten und von den jungen Leuten war keiner da, der es sich hätte leisten können, eines zu kaufen und mit zu unseren zu stellen.

Wir beide wären genau genommen so nie aus dem Problem herausgekommen, immer eine Dreiergruppe dort zu halten .. auch wenn wir immer älter geworden wären.

 Thunder, der neue Wallach war kaum bezahlt, als er uns starb .. eine Gruppe fanatischer Tierschützer gibt uns die Schuld daran.

Die haben wir nicht. Dass wir nun mit Prima und Chiwa auf einen Gnadenhof gehen, war auch nicht unsere eigene Idee, wir wurden regelrecht durch einen Wahnsinns-Shitstorm dazu gezwungen.

 Wir sind auch noch nicht angekommen auf diesem Gnadenhof, auch wenn wir sicher sind, wenn das klappt, werden unsere Pferde es dort gut haben.

Denn dazu muss eins funktionieren. Beide Pferde müssen sich verladen lassen und besonders bei Prima sind wir nicht sicher, ob das zu schaffen sein wird.

 Wir gehen mit Angst, aber wir gehen auch mit Hoffnung.

Als Paten werden uns dort Chiwa und Prima nicht weniger kosten als jetzt .. das haben wir versprochen.

Aber das Problem, sollte eines unserer Senioren sterben, dann immer wieder ein neues Pferd dazuholen zu müssen, ist dann weg. Genauso wie die Unsicherheit in immer wieder schlechten Pensionsställen mit den vielen Problemen, die sicher nicht nur wir, sondern viele Pferdehalter kennen.

 Unsere beiden alten Tiere sind dann an einem so denken wir sehr sicheren Ort .. und das ist positiv.

Selbst wenn wir vor ihren sterben sollten, glaube ich nicht, dass ihnen etwas zustößt, wenn wir dann nicht mehr als Paten zu ihrem Lebensunterhalt dazuzahlen können, weil es uns gar nicht mehr gibt.

Das ist beruhigend.



So haben wir das zwar über Freundinnen, die mitmachen, auch geplant .. aber keine davon wäre finanziell dazu in er Lage gewesen, die Kosten zu tragen und vor allen Dingen auch die Zeit, diese Pachtweide mit dann drei Pferden zu versorgen und sich um alles zu kümmern, aufzubringen.

Es wäre schön gewesen, so jemand zu finden.

Nun hat man uns hier regelrecht weggejagt.


Man fühlt sich als alter Mensch wirklich nicht gut dabei, wenn man so behandelt wird.

Dennoch gibt es auch etwas Positives daran ...unsere Tiere sind bald bei Menschen, die so gut dastehen, dass sie auch dann in Sicherheit sind, wenn wir sterben sollten oder zu senil werden, um unsere Arbeit noch wirklich machen zu können und und und.

Tja ... das passt übrigens gut zum Thema Altersarmut.

Viele alte Menschen sind in keiner besseren Lage wie wir, auch wenn es vielen jungen Leuten im jungen oder mittleren Alter oder jenen Rentnern, die noch Glück hatten, aber bald weniger werden, noch anders gehen mag.

Ich habe das übrigens schon vorausgesehen, als ich 1992 das erste Pferd kaufte, weil meine Töchter sich doch Pferde hinter dem Haus so gewünscht haben.

Damals habe ich gesagt, ich bin fast 40 und es war ein Fohlen. Ich sagte, Pferde werden sehr alt, Ihr müsst mir versprechen, mit mir gemeinsam für diese Tiere da zu sein, denn ich könnte vor den Pferden sterben oder einfach zu alt sein, um mich noch wirklichum die Tiere so kümmern zu können, wie das sein sollte.

Natürlich versprechen einem dann Kinder, die sich eigene Pferde wünschen, das Blaue vom Himmel.

Meine Töchter waren damals 20 und 13.

Mit dem Auftauchen der Schwiegersöhne war dieser Traum der gemeinsamen Pferdehaltung schnell ausgeträumt.

Tja .. und nun wünscht uns, dass dieser Umzug auf den Gnadenhof klappt, den wir noch ganz sicher finanziell tatkräftig werden unterstützen können und auch wollen, aber auf dem unsere Pferde sicher nicht untergehen werden, falls das in 10 Jahren doch nicht mehr funktioniert, weil wir dann gar nicht mehr leben oder aber doch nicht mehr so arbeiten können wir heute.

LG
Renate