Immer mehr armen Deutschen wird der Strom abgestellt
Aus dem Newsletter der Linken vom 18.11.2015
Ich bin zur Zeit etwas im Rückstand mit dem Lesen meiner E-mails, deshalb erst heute ... die Armut in Deutschland nimmt immer mehr zu. Viele Menschen schaffen es nicht mehr, ihre Stromerechnung rechtzeitig zu bezahlen. Die Jobcenter springen bei solchen Fällen schon lange kaum noch ein, obwohl sie es müssten und helfen nicht mit entsprechenden Darlehen.
Hier die Meldung aus dem Newsletter der Linken:
LG Renate
...
Stromsperren: Immer mehr Menschen können ihre Stromrechnung nicht bezahlen
...
15.11.2015
So viele Stromsperren wie noch nie
Weil Kunden die Rechnung nicht zahlen können / Bericht der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts: Auch mehr Unterbrechungen beim Gas
Berlin. Weil Verbraucher sich ihre Stromrechnung nicht mehr leisten können, haben die Energieversorger im vorigen Jahr so oft die Leitung abgeklemmt wie noch nie. Auch beim wichtigen Heizenergieträger Gas soll es bundesweit erneut mehr Unterbrechungen bei säumigen Haushaltskunden gegeben haben. Das berichten die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und »Spiegel online« unter Berufung auf einen neuen Bericht der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts.
Die Zahl der Stromsperren sei 2014 auf den Höchstwert von fast
352.000 Fällen gestiegen. Das wären rund 7.000 Stromsperren oder zwei
Prozent mehr Fälle als 2013. Bereits in den Vorjahren war die Zahl der
Stromsperren stetig angestiegen – sie lag 2011 noch bei rund 312.100.
Die Gesamtzahl der »blauen Briefe« an Stromabnehmer, die mit mindestens
100 Euro in Verzug waren, ging hingegen zurück: In den Berichten ist für
2014 von rund 6,3 Millionen Androhungen von Stromsperren die Rede. 2013
waren es noch knapp 7 Millionen.
Die Linkspartei bezeichnet die hohen Sperrzahlen als »stille soziale Katastrophe« und hatte bisher vergeblich im Bundestag ein verbot von Stromsperren verlangt. In vielen Ländern sei »Energiearmut und Stromsperren« seit Jahren ein wichtiges Thema, wurde die verbraucherpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Caren Lay, zitiert. Sie verwies auch auf Maßnahmen, »die dazu geführt haben, die Anzahl der Fälle deutlich zu senken. Direkt nebenan, in Belgien und Frankreich, sind Stromsperren zumindest im Winter komplett verboten.«
Spiegel online zitierte den Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer mit den Worten, »Verbraucher, denen Strom- und Gassperren drohen, brauchen spezielle Beratungs- und Unterstützungsangebote«. Er kritisierte zudem die Große Koalition. »Dass eine Regierung unter Beteiligung von Sozialdemokraten bis heute nichts zu diesem Problem unternommen hat, ist ein Armutszeugnis.«
Auf dem Gasmarkt drehten die Versorger nach Informationen der
»FAZ« in 46.500 Fällen den Hahn tatsächlich zu. Das würde innerhalb
eines Jahres einen Anstieg um 600 Fälle oder 1,3 Prozent bedeuten.
Binnen vier Jahren betrug die Zunahme laut »FAZ« aber beinahe 40
Prozent. Laut früheren Behördenzahlen stiegen die Unterbrechungen in der
Gasversorgung von rund 33.600 (2011) über gut 39.300 (2012) auf knapp
45.900 (2013) Fälle in den Vorjahren ebenfalls kontinuierlich an.
Ein Sprecher der Bundesnetzagentur wollte sich am Sonntag auf
dpa-Anfrage zum neuen gemeinsamen »Monitoring-Bericht Energie« mit dem
Bundeskartellamt noch nicht äußern. dpa/nd
Die Linkspartei bezeichnet die hohen Sperrzahlen als »stille soziale Katastrophe« und hatte bisher vergeblich im Bundestag ein verbot von Stromsperren verlangt. In vielen Ländern sei »Energiearmut und Stromsperren« seit Jahren ein wichtiges Thema, wurde die verbraucherpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Caren Lay, zitiert. Sie verwies auch auf Maßnahmen, »die dazu geführt haben, die Anzahl der Fälle deutlich zu senken. Direkt nebenan, in Belgien und Frankreich, sind Stromsperren zumindest im Winter komplett verboten.«
Spiegel online zitierte den Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer mit den Worten, »Verbraucher, denen Strom- und Gassperren drohen, brauchen spezielle Beratungs- und Unterstützungsangebote«. Er kritisierte zudem die Große Koalition. »Dass eine Regierung unter Beteiligung von Sozialdemokraten bis heute nichts zu diesem Problem unternommen hat, ist ein Armutszeugnis.«
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